Im Beitrag “Der Redesignprozess – Tipps und Tricks” bin ich schon auf Redesigns eingegangen und habe erklärt, wann ein Redesign sinnvoll ist und wann nicht.
Auf einen speziellen Fall bin ich aber nicht eingegangen: Was sollte man tun, wenn man ein Blog übernommen hat? Angesichts des Verkaufs vom basicthinkingblog und noch einigen anderen Projekten, die momentan abgegeben werden, stelle ich diese Frage wohl zurecht.
Eure Meinung ist hier wieder sehr wichtig. Zögert also nicht zu kommentieren. Viel Spaß mit dem Beitrag.
Mit einem Blog “kauft” man sich im Prinzip auch die Community. Und die muss man bei Laune halten. Klar, einige Projekte bekommen ihren Traffic nur durch Google und haben keine Stamm Leser. Dann ist es auch egal ob man Relaunch macht oder nicht, aber normalerweise hat ein Blog Stammleser.
Sie erwarten natürlich, dass der Neue sich engagiert und das Projekt so weiterführt wie zuvor oder eventuell noch das Angebot ausbaut. Sie wollen nicht, das die Seite komplett umgekrempelt wird und dass sie nichts mehr wiedererkennen. Aber ich denke auch, dass sie über kurz oder lang ein Redesign erwarten.
Mit einem Relaunch zeigt man ganz klar sein Engagement für das Projekt. Das wird den Lesern wahrscheinlich gefallen. Trotzdem entfernt sich die Seite immer mehr von dem Bekannten. Der neue Besitzer ist noch unbekannt und viel weiter weg von der Community. Das Vertrauen muss er sich erst mal erarbeiten. Daher halte ich es für schlecht, wenn man gleich zu Anfang ein Redesign durchführt. Man kann ein paar kleine Sachen ändern, aber wenn man alles erneuert riskiert man zu viel. Eine Übergangsphase von 6 Monaten ist meine Idee. Erst schreibt der neue Besitzer ein paar Artikel und rückt näher an die Leser heran. Nebenbei kann er sich dann um das Redesign kümmern, um es irgendwann zu vollziehen. Das sollte er dann aber nicht öffentlich tun.
Ganz wichtig: Erhaltet markante Elemente. Ich nehme mir mal das Basicthinkingblog als Beispiel:
Was an diesem Design ist auffällig? Für mich ist das klar: Die anatomische Puppe (Modellpuppe) im Header. Ich würde die übernehmen aber vielleicht nicht in der gleichen Pose.
Letztlich macht es für mich die Mischung aus Bekanntem und Unbekanntem. Ein Redesign würde ich, wenn ich Käufer wäre, aufjedenfall durchführen. Und damit würde ich auch nicht zu lange warten, aber wie gesagt: Es braucht erst mal Zeit bis sich die Leser an den neuen Besitzer gewöhnt haben.
Bitte bezieht euch jetzt nicht nur auf basicthinking. Das war nur ein Beispiel ;).
Marvin
19. Januar 2009 um 22:18 Uhrklar sollte man ein redesign vornehmen, aber tragende elemente, farben und aufbau würde ich übernehmen, damit man stammleser nicht zusehr abschreckt. der mensch ist nun mal ein gewohnheitstier 🙂
Marvins letzter Beitrag..Meineplatten.de
Stefano Picco
20. Januar 2009 um 11:43 UhrAlso ich erwarte eigentlich nur ein einheitliches Schriftbild, speziell was Groß- und Kleinschreibung angeht und die sinnvolle Nutzung von Absätzen.
Ansonsten finde ich den Aufbau und die Farbwahl derzeit sehr angenehm und eigentlich wichtig für die Übergangsphase beizubehalten, bis Robert ganz raus ist.
Stefano Piccos letzter Beitrag..Artwork: hessen2009
comi
20. Januar 2009 um 13:35 Uhrnein kein redesign! ):
Patrick Amrhein
20. Januar 2009 um 14:01 UhrGerade im Beispiel mit “basicthinking” würde ich nur minimal das Layout ändern bzw. die gegebenen markanten Merkmale in das neue Design übernehmen. Den Vorschlag mit der Puppe finde ich richtig gut, denn nicht nur bei großen Unternehmen geht es immer und den Widererkennungswert.
Die Themen würde ich auch beibehalten und ggf. mit verschiedenen “Neben-“Authoren ausbauen. Denn: “Never change a running System!”
Basicthinking ist nicht von jetzt auf gleich zu dem geworden, was es ist. Nur durch interessante Beiträge wurden die Leser bei Laune gehalten. Wenn alles umgekrempelt werden würde, gehe ich stark davon aus, dass viele die Feeds ababonnieren (gibt es das Wort schon?).
Patrick Amrheins letzter Beitrag..Seagate Barracuda 7200.11 droht Datenverlust
Falk
20. Januar 2009 um 21:13 UhrErstmal denke ich, dass es immer schwierig ist, wenn man einen Blog von einer anderen Person übernimmt. Hier sollte man vorab erstmal unterscheiden, ob es sich um einen mehr privat genutzten Blog oder mehr geschäftlichen Blog handelt. Ist es ein privater würde ich das natürlich ein Redesign empfehlen. Bei einem gewerblich genutzten auf keinen Fall. Denn hier ist es wichtig, dass sich die Leser und somit auch die Kunden wohl fühlen. Und das erreicht man nicht mit einer kompletten Veränderung.
Thomas Scholz
21. Januar 2009 um 03:00 UhrIch würde das eher vom Inhalt her betrachten als vom Layout: Erstmal muß man das Vertrauen der Leser gewinnen, sie mit guten Angeboten bei der Stange halten.
Das kann durchaus ein paar Monate dauern.
Und wenn die Bindung dann stark genug ist, daß sie nicht sofort davonrennen, wenn sich etwas ändert, kann man ein schleichendes Redesign angehen. Wenn es denn unbedingt sein muß.
Letztendlich muß der Köder ja dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Thomas Scholzs letzter Beitrag..Zu groß
Askold
23. Januar 2009 um 13:22 UhrAm Beispiel BasicThinking würde ich anfangs auf keinen Fall ein redesign vornehmen. Der Wiedererkennungswert dieser doofen Puppe und die einfache Gestaltung sind sehr wichtig.
Auch wenn das Design nicht wirklich einem Professionellen Design ähnlich sieht, denke ich, die neuen Inhaber sollten sich bei einem neuen Layout erstmal Zeit lassen.
Bei Google fängt ja auch niemand an, die Farben des Logo abzuändern 😉
tim
23. Januar 2009 um 21:53 UhrBasic Thinking war ganz klar “Content is King”, das Design war schlichtweg schlecht und nebensächlich, hatte nichts mit dem Erfolg zu tun. Ein Redesign wird da nichts ändern. Wenn der Content jetzt nachlässt, hilft auch kein Redesign.
Benni
30. Januar 2009 um 00:01 UhrDie Frage ob Redesign oder nicht ist wohl nicht so ganz pauschal zu beantworten.
So ist zum Beispiel bei bekannte und vernetzten Seiten das Risiko viel größer, dass ein Redesign nach hinten losgeht, als wenn man eine kleinere und eventuell unbekanntere Seite mit einem neuen Layout bestückt.
Zum Einen weil der Wiedererkennungseffekt gestört wird, zum Anderen aber auch, weil man die Stammnutzer erneut überzeugen muss.
Ich persönlich wurde wohl versuchen, wie oben bereits geschrieben, markante Elemente zu erhalten, aber trotzdem eine eigene Note in das Projekt zu bringen, um eben nicht nur als “Nachfolger” angesehen zu werden, sondern um “mittendrin statt nur dabei” sein zu dürfen!
Wie gesagt … ist nicht pauschal beantwortbar denke ich.
Wichtig zu bedenken ist auch, dass bei einem Redesign sicherlich auch das ein oder andere kleine technische Feature angepasst und/oder ergänzt werden sollte, um noch eine gewisse Duftnote zu setzen.
Bennis letzter Beitrag..Think social! I care!