Social Media Kanäle als Teil des Webdesigns

  • von Christian Schulze

Kaum jemand kann die so genannten Social Media Gurus leiden. Diese Bezeichnung ist teilweise schon zum Schimpfwort verkommen. Dabei sind die sozialen Netzwerke schon längst ein wichtiger Bestandteil im Netz und sollten daher auch schon bei der Planung und dem Design einbezogen werden.

Ich erstelle Webseiten und Webdesigns, soziale Netzwerke liegen nicht in meiner Verantwortung. So oder so ähnlich ist die weit verbreitete Einstellung unter Webdesignern und Webentwicklern. Doch vielleicht sollte man sich dem Thema offener gegenüber stellen.

Meiner Meinung nach ist die Gestaltung und inhaltliche Planung von Social Media Inhalten genauso ein Teil der Benutzererfahrung wie die eigentliche Webseite an sich. Nutzer bewegen sich zwischen vielen Kanälen (Webseite, Twitter, Facebook) hin und her. Dabei erwarten Sie ein konsistentes Auftreten und Design. Schon ein schlecht geführter Kanal, kann das Bild des Unternehmens nachhaltig zerstören.

Mehr als nur “Teilen”

Auf fast allen Webseiten und Blogs findet man irgendwo einen Teilen-Button. Oft auch in Form von vielen kleinen Social-Media Icons. Je mehr desto besser. Richtig? Falsch. Warum sollte ich meinen neuesten Schuh-Einkauf im Business-Netzwerk Xing teilen? Oder warum gibt es bei einigen Webseiten grundsätzlich auf jeder Unterseite eine Teilen-Funktion? So interessant sind Impressum, Kontakt und AGB nun auch wieder nicht.

Die Nutzerfreundlichkeit einer Webseite steigt erheblich, wenn man sich die Mühe macht und schon vorher herausfindet, welcher Inhalt es wert ist geteilt zu werden und welcher nicht.

Finde spezifische Inhalte, die das Teilen wert sind. Beispiel: Zitate, Downloads, nützliche Dokumente und so weiter. Nutzer können dann wirklich nützliche Inhalte teilen und werden nicht bei jeder Seite mit einem Standard-Teilen-Aufforderung genervt und abgelenkt.

Warum soll ich dir folgen?

Ebenso wie die vielen kleinen Social Media Icons dürfen auch die Standard-Folge-uns-Aufforderungen nicht fehlen. Doch auch bei einem simplen “Folge uns auf Facebook”-Hinweis lohnt es sich etwas mehr Gedanken hineinzustecken.

“Folge uns auf…” ist eine klare Aufforderung zur Handlung (Call to Action), welche in vielen Situationen eine unnötige Ablenkung darstellt. Beispiel Onlineshop: Die Aufforderung “Folge uns auf Twitter, Facebook und Co.” ist oftmals mit den passenden Icons versehen. Diese stechen durch ihre Farben, die womöglich vom restlichen Webdesign abweichen, hervor und lenken den Nutzer ab. Warum soll ich dem Unternehmen überhaupt auf einem der Kanäle folgen? Ich will doch nur ein bestimmtest Produkt im Shop kaufen.

Statt dieser Ablenkung ist es viel angenehmer, wenn erst nach einem getätigten Kauf der Hinweis auf die Präsenz in sozialen Netzwerken erscheint. Idealerweise wird der Grund, warum ich überhaupt folgen soll, gleich mitgeliefert:

“Folgen Sie uns auf Twitter und erhalten sie für das soeben gekauften Produkt nützliche Tipps und Neuigkeiten.”

Outsourcen aber nicht aus den Augen verlieren

Größere Unternehmen entscheiden sich zunehmend dafür, eine externe Agentur wie zum Beispiel die Tengelmann New Media mit ihren Social Media Tätigkeiten zu beauftragen. Aber auch hier sollte man immer ein Auge auf die Details werfen. Die einzelnen Kanäle müssen optisch, inhaltlich und auch vom Tom her zum allgemeinen Markenauftritt passen.

Schon ein einzelner Kanal, der schlecht gepflegt ist oder nicht zum Rest des Auftritts passt, kann ein schlechtes Licht auf das gesamte Unternehmen werfen.

Fazit

Die sozialen Netzwerke sind heute ein wichtiger Teil des Internet. Wichtig ist es aber nicht blind auf jeder Plattform ein Profil anzulegen. Wenn, dann muss das Netzwerk sinnvoll passen, das Profil regelmäßig gepflegt werden und der Auftritt muss zur restlichen Marke passen.

Bei der Integration von Teilen- und Folgen-Aufforderungen in die eigene Webseite sollte man behutsam vorgehen. Denn an den falschen Stellen können die Buttons und Links den Nutzer womöglich verärgern oder vom eigentlichen Ziel der Seite ablenken.

20 Kommentare

  1. WordPress › Fehler

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