Webdesign 2012 – Trends und Entwicklungen

Mobiler, interaktiver und höher aufgelöst.

  • von Christian Schulze

Das Jahr 2011 können wir jetzt auch abhaken. Was hat es uns gebracht? Im vergangenen Jahr fanden HTML5 und CSS3 große Beliebtheit und gehören bei neuen Webseiten mittlerweile zum Standard. Responsive Webdesign wurde ein großes Thema und die Browserevolution hat sich wieder einmal beschleunigt – nur noch Microsoft’s IE hängt hinterher. Aber das kennt man ja schon.

Was wird das neue Jahr 2012 der Webdesign-Branche bringen? Optisch ist alles erlaubt was einprägsam, zielführend und den Nutzer nicht verwirrend ist. Von minimal bis zu bombastischen Hintergründen ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Technisch ist allerdings viel in Bewegung. Hier bekommst du einen Überblick die Trends 2012.

Mobil

Der Siegeszug mobiler Internetgeräte wird noch einmal Fahrt aufnehmen. Laut Vorhersagen, bleibt nur noch ein Jahr bis schließlich mehr Menschen mit mobilen Geräten online sind als mit Desktop Computern. Schaut man auf die hohen Verkaufszahlen von Tablets und Smartphones, wird dieser Paradigmenwechsel bald zutreffen.

Für uns Webdesigner wird dieses Thema bald unumgänglich sein. Gibt es jetzt noch viele Projekte, die mit einer “normalen” Webseite auskommen, wird bald kein Weg an Anpassungsfähigen Webseiten (Stichwort Responsive) vorbei führen. Im Interesse der Kunden und noch mehr im Interesse der Nutzer. Hier bedarf es aber noch viel Ãœberzeugungsarbeit, denn längst nicht jeder Kunde erkennt die Wichtigkeit dieses Trends.

Höhere Auflösungen

2012 sollen laut Gerüchteküche von Apple iPads und MacBooks mit Retina-Display auf den Markt kommen. Dabei ist die Auflösung so hoch, dass ein Pixel nicht mehr einem sichtbaren Bildpunkt entspricht. Wie auch schon jetzt beim iPhone 4s und anderen Smartphones müssen Bilder doppelt so groß verwendet werden, damit sie scharf dargestellt werden können. Skallierbare Grafikformate wie SVG, welches mittlerweile browserübergreifend als img-Quelle und CSS background-image unterstützt wird, kann nun öfter genutzt werden. Eingebundene Schriftarten sind ebenfalls skalierbar und werden auch herangezoomt noch scharf dargestellt.

Für normale Fotos auf Webseiten muss man sich erst einmal mit Notlösungen in Form von Abfragen per JavaScript oder PHP zufrieden geben. Die Angabe von mehreren auflösungsabhängigen Bildquellen ist beim img-Tag noch nicht vorgesehen.

Auch für eingebettete Videos gibt es erste Lösungen, damit sie problemlos in Responsive Webdesigns verwendet werden können.

Interaktive Webseiten und Animationen

Die Benutzbarkeit (Usability) von Webseiten und Webapps kann durch kleine Animationen deutlich verbessert werden. Mit Hilfe von HTML5, Canvas und CSS3 Animationen ist dies mittlerweile in allen aktuellen Browsern kein Tabu mehr. Sinnvoll eingesetzt, erleichtern Sie die Benutzung und der Zugang zu Inhalten.

Webtechnologien kurz und knapp

Erste Rauchzeichen von CSS4: CSS3 ist in Module unterteilt. Dieser Umstand macht es den Browserherstellern leicht, neue Funktionen in Form einzelner Module einzubauen. Während der IE9 auch 2012 noch viele CSS3 Module nicht unterstützt, wird beim W3C schon an den ersten CSS4 Bausteinen gefeilt.

Neue Scriptsprachen? Google stellte im Oktober 2011 eine neue Scriptsprachen für Browser vor. Dart soll langfristig eine JavaScript Alternative darstellen. Allerdings steht Google mit seinen Plänen JavaScript durch Dart zu ersetzen allein auf weiter Flur. Neben Microsoft haben auch Apple und Mozilla Google eine klare Absage erteilt.

Hoffen auf Internet Explorer 10: Auch wenn so mancher Webdesigner die Hoffnung in den IE schon längst aufgegeben hat, die Version 10 des Browsers soll dann auch mal CSS3 weitgehend unterstützen.

Fazit

Was für mich gutes Webdesign ist, ändert sich nicht. Aber: Keine gestalterische Branche ist so technologiegetrieben wie die Webdesign-Branche. Wer nicht am Ball bleibt, verpasst den Fortschritt. Nachdem schon seit vielen Jahren postuliert wird, dass Webdesign etwas ganz anderes als Printdesign ist, müssen jetzt Taten folgen. Mit Endgeräten die auf der einen Seite immer größer werden und auf der anderen Seite immer mobiler, müssen sich Webseiten ihrer Umgebung anpassen. Das sollte künftig schon beim ersten grafischen Entwurf berücksichtigt werden.

64 Kommentare

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