Wie präsentiert ihr eure ersten Entwürfe?

  • von Lennart Prange

thumb Benutzt ihr PowerPoint/Keynote oder druckt ihr eure Entwürfe sogar aus? Für viele Webseiten erstellt man mehr als einen Gestaltungsentwurf. Diese Entwürfe müssen dem Kunden präsentiert werden. Dabei hat ein Webdesigner eine Vielzahl von Möglichkeiten und ich möchte diese gerne nebeneinander stellen und die beste Methode herausfinden.

Ich halte die Präsentation für sehr wichtig. Eine schlampig durchdachte oder erstellte Präsentation vermittelt ein schlechtes Bild vom Webdesigner und kann auch zu Missverständnissen führen.

Viel Spaß mit dem Beitrag. Kommentare und Social Bookmarks würden mich sehr freuen.

Image Ready

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Viele von euch arbeiten mit Photoshop oder Fireworks. Die Programme bieten, in Zusammenarbeit mit ImageReady, die Möglichkeit, Slices anzulegen und diese dann als HTML Datei zu speichern. Raus kommt, jedenfalls bei den älteren Versionen, ein unbrauchbarer Tabellensalat. Allerdings lässt sich dieses Feature sehr gut für Präsentationen benutzen. Der Gestaltungsentwurf ist dann im Browser aufrufbar und die Darstellung kommt der späteren Realität sehr nahe. Man kann sogar schon ein paar Unterseiten hinzufügen. Formulare usw. müssen ja nicht programmiert sein. Es reicht eine Bilddatei. Nachteile dieser Methode sind zum einen der Aufwand und zum anderen die Unterschätzung der Arbeit durch den Kunden. Wenn er eine Internetseite vor sich hat, auf der er schon rum klicken kann und die er im Browser sieht, könnte schnell der Irrglauben aufkommen, dass die Entwürfe schon alle fast final wären.

PowerPoint/Keynote

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Ich arbeite sehr gerne mit Präsentationen. Das Erstellen und das spätere Präsentieren bringt mir Spaß, aber wie sinnvoll ist eine Präsentation, um seine ersten Entwürfe zu zeigen? Das Schöne ist, dass der Kunde die Inhalte gut mit verfolgen kann. Mit Stichwörtern verlieren sie den Faden nicht und nehmen den Inhalt von dem was ihr sagt eventuell besser auf. Weiterhin kann man vom großen ins kleine gehen. Also erst de gesamte Seite zeigen und dann auf Details eingehen. Das kann alles durch Grafiken unterstützt werden, ohne dass man einen Dateihaufen hat. Eine solche Präsentation kostet aber schon ein wenig Arbeit und auch Fähigkeiten. Zudem sieht der Kunde nur eine Bilddatei. Die Image Ready Vorschau ist da besser. Sie bietet eine realistischere Vorschau auf das Endergebnis.

Ausdrucken

print

Eigentlich will ich die Methode nur erwähnen, um jedem davon abzuraten. Auch wenn viele lieber etwas “in der Hand” haben wollen, ist es alles andere als eine gute Idee, seine Entwürfe auszudrucken. Andernfalls kann man davon ausgehen, dass der Kunde den Unterschied zwischen Print und Web komplett vergisst und man Verbesserungsvorschläge mit cm angaben in seinem Posteingang hat. Wenn ihr eurem Kunden mal eine Bilddatei schicken solltet, die eine Website darstellen soll, bittet ihn diese nicht auszudrucken. Hört sich doof an, ist aber so.

Bilddatei

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Die Entwürfe einfach als Bilddatei zu speichern ist die einfachste Methode. Wie auch die Präsentation bietet eine Bilddatei keine perfekte Vorschau auf das Endergebnis. Trotzdem kostet das Ganze einfach am wenigsten Mühe. Für viele könnte das der entscheidende Punkt sein.

Digitales PDF-Handout

pdf

Man kann den Entwurf natürlich auch als pdf-Datei speichern. Wieder hat man keine perfekte Vorschau, aber man kann an eine pdf-Datei auch noch ein paar Infos anfügen. Wie in der Präsentation.

Beste Methode

Ich bin in diesem Fall stark für eine Präsentation mit ImageReady. Das kurze Slicen kostet nicht so viel Zeit. Der Kunde kann sich so einfach das beste Bild verschaffen. Es bleibt nicht viel Raum für Missverständnisse.

Sind Präsentationen eigentlich nötig?

Die finale Frage. Sollten wir Webdesigner unsere Entwürfe präsentieren, das heißt zum Kunden fahren und ihm ein bisschen was erläutern usw., oder sollten wir ihm einfach nur eine Datei oder einen Link schicken? Bevor man diese Frage einfach auslässt sollte man vielleicht doch noch kurz darüber nachdenken. Klar, für viele ist es selbstverständlich, Entwürfe und wichtige Meilensteine zu präsentieren. Aber nicht jede Gewohnheit muss gut sein.

  • Webdesigner können einfach nicht präsentieren – Hier will ich nicht pauschalisieren, aber könnt ihr es gut? Wenn ihr euch dabei nicht wohlfühlt, solltet ihr es vielleicht vermeiden.
  • Jedes Meeting kostet viel Zeit – Zeit die man eventuell für bessere Sachen einsetzen könnte.
  • Die Angst vor dem sch… Wort – Meistens kommt bei solchen Präsentationen eh nichts kreatives rum. Der Kunde will einem nicht ins Gesicht sagen: “Hey, ich finde das schlecht”. Man geht froh aus dem Haus und dann trudelt 2 Tage später die Nachricht ein, dass der Kunde nicht überzeugt ist.
  • Persönliche Ãœberzeugung – Webdesigner sind von ihrer Arbeit häufig absolut überzeugt und finden ihre Ideen toll. Falls der Kunde sich dann doch negativ äußert, fühlen Kreative sich schnell persönlich angegriffen und das Verhältnis zum als ahnungslos abgestempelten Kunden verschlechtert sich.
  • Kontakt – Kontakt ist aber trotzdem wichtig. Und dazu gehört auch persönlicher Kontakt. Ich finde, dass man die Verantwortlichen auf Kunden Seite persönlich kennen muss und dass diese den Kreativen auch kennen müssen. Das schafft Vertrauen und Verständnis.

Fazit: Wenn ihr euch beim Präsentieren wirklich nicht wohl fühlt, solltet ihr Präsentationen vermeiden. Es ist einfach sinnlos sich zu etwas zu zwingen, was man überhaupt nicht mag. Geht Vorträgen dann so häufig wie möglich aus dem Weg. Schickt dem Kunden dann lieber ein pdf-Handout oder einen Link zum ImageReady Teil.

11 Kommentare

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